„Nutz es ab,

brauch es auf,

komm aus oder verzichte drauf.“

Altes Sprichwort zitiert aus Bea Johnson: Glücklich leben ohne Müll)
Bea Johnson: Zero Waste Home

Die Pionierin des Zero Waste Lifestyles ist definitiv Bea Johnson. Mit ihrem Buch „Zero Waste Home“ begeistert sie immer noch Millionen Lesende weltweit. Sie hat damit begonnen, ihren Müll zu reduzieren, noch lange bevor sich der Begriff „Zero Waste“ etabliert hatte und noch vor der Öffnung des ersten Unverpackt-Ladens und Online Stores. Sie hat nicht nur den Begriff geprägt, sondern auch gezeigt, dass Zero Waste überall umsetzbar ist. Ihre „Zero Waste Pyramide“ wird regelmässig im Internet und in Büchern geteilt, um die Grundprinzipien von Zero Waste zu erläutern.

Refuse – Ablehnen

Werbemails, Gratis-Kullis und die Shampoo-Packung im Hotel: das alles können wir ablehnen und dabei viel Müll sparen. Denn dadurch, dass wir diese Dinge durch Aufkleber am Briefkasten, einem freundlichen „Nein, Danke“ oder einfachem Liegenlassen nicht konsumieren, steigern wir nicht ihre Nachfrage. Wenn all diese Werbegeschenke und Gratis-Muster keine Abnehmenden mehr finden, müssen sich Produzierende und Unternehmen andere – hoffentlich nachhaltigere – Strategien überlegen.

Reduce – Reduzieren

Sachen brauchen Platz und Konsum verschlingt Ressourcen. Wo wir genau mit dem Reduzieren beginnen, kann individuell sein. Vielleicht braucht man eigentlich nicht ganz so viel Zahnpasta, wie man tatsächlich jeden Morgen auf seiner Bürste verteilt. Vielleicht könnte das Auto einmal die Woche mehr stehen bleiben. Es geht nicht darum, Konsum oder Besitz auf Null zu treiben, sondern lediglich darum, sich dessen Existenz bewusst zu werden und die Konsequenzen nicht zu verdrängen. Oder positiv formuliert: jedes Auto-stehen-lassen und Kleid-nicht-kaufen hat umweltschonende Auswirkungen.

Reuse – Wiederverwenden

Die Plastikverpackung vom Recycling-Toilettenpapier muss nicht nach dem Auspacken im Müll landen, auch das kaputte T-Shirt und die defekte Uhr sind viel zu schade dafür. Aus ihnen können Mülltüten und Putzlumpen werden, oder man kann letzteres wieder reparieren. Bevor wir diese Dinge also achtlos wegwerfen, fordert uns das Wiederverwenden auf, kreativ zu werden. Auch beim Einkaufen kann man Mehrweg statt Einweg den Vorzug geben (bspw. bei Milch und Joghurt im Glas).

Recycle – Recyceln

Recyceln ist keine Lösung per se. Denn es verzögert lediglich den Weg in den Mülleimer. Dennoch wäre es fahrlässig, Materialien nicht ein zweites oder auch drittes Mal zu verwenden. Denn obwohl das Recycling viel Energie verbraucht, würde der Neugewinn von Materialien dies bei weitem nochmals übersteigen. Um das Recyceln zu unterstützen ist Mülltrennung wichtig. Das heisst, Joghurtbecher müssen von dem Papp-Mantel befreit werden und separat zum Plastikbecher entsorgt werden.

Rot – Kompostieren

Der Müll fängt an zu stinken, noch bevor er bis zum Rand gefüllt ist. Dekorativ stehen die Gebührensäcke in Gartennischen, auf Balkonen und versteckt in einer wenig beachteten Ecke. Küchenabfälle stinken nach kurzer Zeit, wenn sie sauer und schimmelig werden. Doch dabei wird ihr Potential oft vergessen. Denn sie lassen sich in wunderbaren Dünger für unsere Pflanzen verwandeln. Allein durch die Anschaffung eines Komposters lässt sich der Restmüll stark reduzieren. Mittlerweile ist das nicht mehr nur im Garten möglich: Wurmkisten für die Wohnungen oder Wintergärten machen kompostieren selbst in Städtewohnungen umsetzbar. Neben Wurmkompostern und der klassischen Variante in der Gartenecke gibt es auch das Bokashie-System, das selbst in der Küche Platz finden kann.

Zero Waste fängt nicht beim müllfreien Einkaufen an und auch nicht bei der Anschaffung nachhaltiger Produkte. Zero Waste fängt im Kopf an: dass man langsam ein Bewusstsein für seinen Konsum entwickelt und an das „Ende“ von Anschaffungen denkt und die Konsequenzen des eigenen Lebensstils zu berücksichtigt. Durch das Ablehnen, Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln und Kompostieren können wir unseren Müll bereits drastisch reduzieren und der Welt etwas Gutes tun.

Zero Waste Basics
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