Das Einmachen bzw. Einkochen von Lebensmitteln wurde vor über dreihundert Jahren entdeckt. Noch lange vor der Erfindung von Fertignahrung und Plastikutensilien. Diese Rückbesinnung auf langbewährte Lebensmittelzubereitungen beeindruckt mich. Die Neuentdeckung dieser ursprünglichen Kochmethoden zeigt wunderbar, dass es auch ohne die modernen Gadgets und Zusatzstoffe geht. Zudem kann man auf regionale und saisonale Zutaten (in Bioqualität) zurückgreifen und die Nachhaltigkeit in die eigene Küche bringen.

Das Rezept für das rote Zwiebelchutney mit Rotwein und Thymian hat mein Mann erstellt und ich möchte es hier gerne mit euch teilen:

Zutaten:

100g Rohrohr-Zucker
500g Rote Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
150g Portwein
50g schwarzen Balsamico
1 Lorbeerblatt
1EL Thymian Blätter
Salz, Pfeffer
evtl. einen Spritzer Zitronensaft

Vorbereitung:

Zwiebeln vierteln und in feine Streifen schneiden.
Gewürzpaste: Olivenöl, Knoblauch, Himalayasalz, frische Pfefferkörner und die Thymianblättchen im Mörser zu einer Paste verarbeiten.

Zubereitung:

Den Zucker in eine Bratpfanne mit einem etwas erhöhten Rand geben und langsam karamellisieren.

Die Zwiebeln zum karamellisierten Zucker in die Pfanne geben. Gut durchmischen und die Gewürzpaste dazugeben (inkl. Lorbeerblatt). Alles auf kleiner Stufe dünsten, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist (die Zwiebeln dürfen auch etwas anrösten).

Die Hälfte des Portweins hinzugeben und die Zwiebeln weiterköcheln lassen. Nach und nach den Rest Portwein hinzugeben, bis eine sirupartige Konsistenz erreicht ist.

Den schwarzen Balsamico in die Pfanne geben und dabei immer wieder mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hier kann nach belieben für etwas mehr Säure noch etwas Zitronensaft hinzugefügt werden.

Das Chutney kurz aufkochen und in die heiss abgekochten Gläser füllen, luftdicht verschliessen und vorsichtig in einen Topf mit heissem Wasser stellen. 10min kochen lassen und anschliessend die sterilen Gläser auskühlen lassen.

Das Chutney hält sich bei sorgfältiger und hygienischer Verarbeitung länger als ein Jahr. Wer etwas Geduld mitbringt, wird mit einem noch intensiveren Geschmackserlebniss belohnt, da das Chutney noch „nachzieht“, was bereits nach zwei Wochen schmeckbar ist.

Chutneys kommen ursprünglich aus Indien und wurde während der Kolonialzeit nach England gebracht. Gerade im englischem Sprachraum sind sie äusserst bekannt und beliebt. Dabei gibt es sie in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen.

Anmerkung: Am besten wird eine Gusseisen-Pfanne benutzt. Die herkömmlich zu kaufenden sind oft mit Plastik beschichtete und können beim Erhitzen schädliche Weichmacher etc. abgeben. Gusseisernde Gefässe benutzten die Menschen im asiatischen Raum bereits vor 2000 Jahren. Als Kochlöffel eignet sich einer aus Holz oder Edelstahl. Zum Einkochen kann man auch leere Senf- und Marmeladengläser verwenden.

Guten Appetit!

Einmachen – Chutney
Markiert in: